Viele Kinder und Jugendliche sind ihn schon gegangen, den traumhaften und anfangs sehr anstrengenden Weg durch die „Berge“. Ausgangspunkt ist St. Martin d’Ardèche.

Nach dem Frühstück schnürt man in Ruhe sein Bündel mit ausreichend fester und flüssiger Nahrung, packt Badehose und Handtuch noch dazu, und in festen Schuhen und luftiger Kleidung geht’s dann schon los.
Keine 10 Minuten vom Zeltlager entfernt möchte man am liebsten schon wieder umkehren. Es geht steil bergauf nach Trignan, einer kleinen Ansammlung von nicht mehr als 10 Häusern. Dort oben im Schatten von alten Bäumen kann man sich dann ausruhen und die einmalige Aussicht genießen. Bei klarer Sicht blicken wir über endlose Obstwiesen und Weinfelder bis ins Rhonetal und dahinter zeigt sich der höchste Berg der Provence, der Mont Ventoux. Nachdem ihr euch gestärkt habt, wird euch euer Betreuer noch etwas sehr eigenartiges über den seltsamen Berg mit seinen Pflanzen und Tieren erzählen. Ihr werdet staunen!
Jetzt geht es erst mal lange Zeit bergab bis zum nächsten Dorf, St. Marcel d‘ Ardèche. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ein Besuch des alten Waschhauses ist lohnenswert. Außerdem kann man sich an dem klaren, kalten Wasser gut erfrischen. Auch hier gibt es wieder eine Geschichte zu hören. Nur ca. 50 Meter vom Waschhaus liegt der Bouleplatz, eigentlich nichts Ungewöhnliches für ein verschlafenes provençalisches Dorf. Wenn man aber genauer dem Spiel der „alten Männer“ zusieht, wird man feststellen, dass sie viel größere Kugeln benutzen, als ihre Kollegen auf unserem Campingplatz oder wo wir sonst schon dem Spiel zugeschaut haben. Auch das „Rumfuchteln“ mit den „Antennen“ und das „Bekrakeln“ des Bodens ist uns neu. Wie Tiere und Pflanzen, die aussterben, gibt es auch Spiele, die aussterben. Dies ist so eins. Nur noch wenige „alte Männer“ spielen eines der Urspiele des heutigen Boulespiels.
Nächster Halt ist an dem alten Forsthaus von St. Marcel. Wenige hundert Meter von dort entfernt beginnt der „Kräuterpfad“. Dieser Weg durch die Garrigue, dem dichten Buschwald der Provence, ist von der Forstverwaltung der Gemeinde vor einigen Jahren mühsam angelegt worden. Die typischen Pflanzen dieser Gegend werden auf Hinweistafeln eingehend beschrieben.

Auch haben uns unsere Vorfahren in dieser Wildnis hier etwas hinterlassen: ein altes Hünengrab und einen echten Hinkelstein, wie ihn der Gallier Obelix noch heute in den Asterix-Comics durch die Gegend schleppt.

Der Pfad endet an der Grotte von St. Marcel. Hier beginnen wir dann mit dem Einstieg in den Canyon der Ardèche. Am Fuß der Schlucht liegt der kleine Campingplatz „Camping le Grotte“.

Hier gibt es einen wunderschönen Sandstrand, wo wir eine herrliche Schwimmpause einlegen können. Von hier sind es noch gut 90 Minuten abenteuerlichen Fußweges, die noch zurückgelegt werden müssen.

Am Ende des Canyons erblicken wir rechts oben auf dem Berg gelegen, die alte Felsenburg Aigueze. Nur noch ein wenig weiter, dann können wir aufatmen. Hier werden wir abgeholt. Wir haben es geschafft. Wir können stolz sein!!!